Viele Betriebe nutzen das kostenlose Analyse Tool «Google Universal Analytics» für ihre Website. Nun wird dieses per 1. Juli 2023 durch «Google Analytics 4» ersetzt. Ein frühes (paralleles) Aufschalten lohnt sich.
Ablösung von Google Universal Analytics (UA) durch Google Analytics 4 (GA4) per 1. Juli 2023
Ab dem 1. Juli 2023 wird es nicht mehr möglich sein, Daten mit Google Universal Analytics zu sammeln. Wer weiterhin wertvolle Daten erhalten möchte, muss spätestens bis Ende Juni 2023 zu Google Analytics 4 wechseln.
Das scheint aktuell nicht sonderlich dringend, aber wenn weiterhin Zahlen mit dem Vorjahr verglichen werden sollen, dann sollte die Implementierung von Google Analytics 4 möglichst rasch geschehen (bzw. hätte eigentlich bereits geschehen sollen). Der Zugriff auf «alte» Daten aus Universal Analytics ist zudem nur noch bis Dezember 2023 möglich. Sollten die historischen Daten weiterhin benötigt werden, empfiehlt sich ein vorheriger Export.
Wo liegen die Unterschiede?
Der Wechsel zu Google Analytics 4 (GA4) bringt viele und vor allem weitgreifende Änderungen mit sich. Hier die wichtigsten Unterschiede:
Universal Analytics | Analytics 4 |
Sitzungen als primäre Sicht | Nutzer als primäre Sicht |
Tracking mittels Cookie | In der Zukunft cookieloses Tracking |
Ereignisse müssen manuell angelegt werden | Standard Ereignisse sind direkt definiert (Scroll, Klick und Co.) |
Datenaufbewahrung > 14 Monate einstellbar | Datenaufbewahrung für 2 oder 14 Monate einstellbar |
Segmente zur Clusterung | Zielgruppen zur Clusterung |
Einfache Vorschläge zur Analyse | Built-in Machine Learning für tiefere Analysevorschläge |
Neu steht die Gesamtsicht über den Nutzer im Vordergrund, nicht mehr die einzelne Sitzung. Es wird eine Verbindung über die verschiedenen Website-Zugriffe hinweg erstellt und diese werden einem einzigen Nutzer zugeteilt. Das bedeutet, dass das Nutzerverhalten einfacher nachzuvollziehen ist. Neu wird vor allem das Engagement des Nutzers gemessen. Ein Engagement definiert sich unter anderem als:
• ein Nutzer, der mehr als 10 Sek. auf der Seite ist
• mindestens 2 Seiten aufruft
• oder eine Conversion auslöst
Auch wird in GA4 nicht mehr zwischen Zielvorhaben und E-Commerce-Transaktionen (z.B. aus einer WBE) unterschieden. Beide gelten als Ereignisse, welche automatisch oder nach eigener Definition/Konfiguration gemessen werden. Die relevanten Ereignisse lassen sich dann mit einem einfachen Klick als Conversions definieren.
Was Sie tun sollten
Aufgrund dieser weitgreifenden Veränderungen ist es nicht möglich, die vorhandenen Daten von Google Universal Analytics zu exportieren und in Google Analytics 4 zu importieren. Um aber auch nach der Umstellung auf GA4 weiterhin Reports mit aussagekräftigem Vorjahresvergleich zu erhalten, ist es zwingend notwendig, die Migration möglichst rasch durchzuführen – oder zumindest GA4 parallel einzurichten.
Dies bedeutet nicht, dass ab sofort nur noch GA4 verwendet werden muss. Für eine klarere Übersicht, ein besseres Verständnis sowie Vergleichbarkeit empfiehlt es sich, während dieser Übergangsphase die beiden Systeme parallel zu nutzen. Auch, um sich langsam an das doch recht komplizierte GA4 zu gewöhnen.
Sven Häberlin | Tourismusconsult